Fragt man einen durchschnittlichen Teenager, was er über “Selfies” denkt, erhält man wahrscheinlich eine flapsige Antwort. Die Wahrheit ist, dass Selfies so alltäglich geworden sind, dass Teenager oft nicht zweimal nachdenken, bevor sie sie knipsen und teilen.
Leider ist es aber nicht immer eine gute Idee, ein Selfie zu veröffentlichen, und Ihr Kind muss den Unterschied zwischen einem unschuldigen Foto und einer potenziell gefährlichen Situation kennen. Wenn Ihr Teenager Selfie-Fotos online stellt, sollten Sie so schnell wie möglich ein persönliches Gespräch führen, um diese Sicherheitstipps für Selfies zu besprechen.
1. Denken Sie an Standort, Standort, Standort
Wie bei allen Bildern, die Ihr Kind in sozialen Medien veröffentlicht, sollte es darauf achten, dass es keine privaten Informationen preisgibt, insbesondere nicht über seinen Standort. Viele Social-Media-Plattformen und Apps verfügen über GPS-Funktionen, die Fotos mit dem Standort des Absenders versehen. Vermeiden Sie diese Apps ganz oder deaktivieren Sie zumindest alle GPS-Funktionen.
Nicht nur Straßenschilder oder Wahrzeichen können den Standort Ihres Kindes verraten. Zwar ist es heute üblich, das tägliche Leben durch Geschichten, Posts und Videos zu dokumentieren, aber etwas, das Ihr Kind für Routine hält, kann leicht genau das verraten – seine Routinen und Gewohnheiten. Selbst etwas so Harmloses wie ein Schullogo auf einem T-Shirt oder einer Sporttasche könnte einen Fremden auf den Standort Ihres Kindes aufmerksam machen.
2. Die Reputation im Blick
Etwas online zu stellen ist wie mit einem Edding zu schreiben – es ist permanent. Selfies sind da natürlich keine Ausnahme. Die Online-Präsenz Ihres Kindes wird in Zukunft wahrscheinlich von Personalern, Studienberatern und Arbeitgebern bewertet werden, daher ist Reputationsmanagement eine Notwendigkeit. Raten Sie Ihrem Kind, keine Selfies zu veröffentlichen, die unanständig oder potenziell anstößig sind. Die besten Selfies sind diejenigen, die Zufriedenheiten und Selbstvertrauen ausdrücken.
3. Nicht jeder kann ein Geheimnis bewahren
Es ist auch wichtig zu wissen, dass Selfies manchmal von Teenagern für Sexting verwendet werden. Machen Sie Ihrem Kind klar, dass jede Art von Nachricht potenziell öffentlich ist, und, dass es niemals in Ordnung ist, ein freizügiges Bild an irgendjemanden zu schicken, auch wenn es eigentlich privat bleiben soll. Sogar Snapchat-Bilder, die innerhalb von Sekunden verschwinden, können mit einem Screenshot festgehalten und im Handumdrehen mit der ganzen Welt geteilt werden.
4. Alles in Maßen
Fast alles ist in Maßen besser (sogar Kuchen), und das gilt auch für Selfies. Selbst in einer Welt, in der Selfies gang und gäbe sind, kann das Posten zu vieler Bilder von sich selbst als eitel, verzweifelt oder zumindest zwanghaft empfunden werden. Raten Sie Ihrem Kind, diese Art von Fotos nur ab und zu zu posten, nicht täglich.
5. Je früher das Gespräch, desto besser
Abschließend ist es wichtig, schon in jungen Jahren über das Online-Image zu sprechen. Wenn Sie Selfies machen und diese auf soziale Medien hochladen, erklären Sie Ihrem Kind, was Sie tun und warum. Wenn Sie Familien- oder Gruppenfotos machen, bitten Sie Ihr Kind um die Erlaubnis, Selfies online zu stellen, und erklären Sie ihm, warum das wichtig ist.
Die Sorge um Selfies mag wie ein Problem des “Social-Media-Zeitalters” erscheinen, mit dem sich nur Eltern von Teenagern befassen müssen, aber Kinder im Alter von 7 Jahren sind heutzutage schon in den sozialen Medien zu finden. Eine Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass 32 % der Kinder im Alter von 7 bis 9 Jahren soziale Medien nutzen, bei Kindern im Alter von 10 bis 12 Jahren sind es sogar fast 50 %.
Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind über die digitale Welt und ihre Auswirkungen – was sie für Sie und Ihre Kinder bedeutet und was sie für sie in der Zukunft bedeuten könnte. Unsere kostenlose digitale Familienvereinbarung ist eine nützliche Ressource, um das Gespräch in Gang zu bringen, und hilft allen Familienmitgliedern, Online-Grenzen und Richtlinien festzulegen. Regelmäßige Erinnerungen und Diskussionen helfen ihnen zu wissen, was sie zu erwarten haben, und ermöglichen Ihnen eine ehrlichere, offenere Kommunikation über den digitalen Fußabdruck Ihres Kindes – ein Vorteil für alle!